Darmstadt, 25. Oktober 2018. „Die IT-Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt der Energiewende“, sagte Gastgeber Dr. Rainer Kaps von der Hessischen LandesEnergieAgentur in seiner Ansprache zur Begrüßung. „Doch um die Bürgerschaft mitzunehmen, ist die technische Unterfütterung und regionale Konkretisierung ein großes Thema.“ Daneben sei bedeutend, Kommunen und Unternehmen zu diesem Zweck in Austausch zu bringen. Hierzu wolle die Faktencheck-Veranstaltung „Energiewende digital II: Prosuming stärken, Quartiere entwickeln, Kommunen vernetzen“ einen Beitrag leisten. Diese Veranstaltung baute auf einem Faktencheck vom vergangenen Jahr auf
„Die Digitalisierung der Energiewende ist zuletzt teilweise ins Stocken geraten“, fasst José David da Torre Suárez zusammen, einer der Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt. Smart-Meter-Systeme seien eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung, aber der Weg bis zu ihrem flächendeckenden Einbau sei noch weit. „Es gibt erst einen Hersteller, dessen Geräte zertifiziert sind, was die Sache natürlich verzögert.“ Allerdings dürfen Smart-Meter-Systeme seiner Meinung nach auch nicht überschätzt werden. Der Energiewirtschaft müsse insgesamt gelingen, mehr Kundennutzen zu schaffen, hob da Torre Suárez hervor. Wenn beispielsweise der Verbrauch einzelner Geräte ermittelt würde, könnten die Verbraucher stärker profitieren – indem sie konkrete Anreize zum Sparen erhielten.
Allerdings haben nicht nur die Endverbraucher einen Blick für finanzielle Fragen. Manfred Ockel, Bürgermeister der Stadt Kelsterbach, betonte, wie wichtig die Förderung der Kommunen bei der Energiewende sei. Bedeutend sei weiterhin, Quartiere schnellstmöglich zu digitalisieren – nicht nur Neubauten, auch Bestandsquartiere. Kommunen sollten bei Fragen der bestmöglichen Digitalisierungen von Quartieren offensiv mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, so der Rat des Bürgermeisters. Ebenfalls darf die Rolle der örtlichen Stadtwerke nicht unterschätzt werden.
Elmar Thyen (Stadtwerken Wuppertal) stellte die regionale Energieplattform Tal.Markt vor. Die Kunden des Energieversorgers können sich über diese Plattform ihren eigenen Ökostrommix aus Windenergie, Biomasse und Photovoltaik zusammenzustellen. Zu den Diskutanten und Vortragenden zählten weiter Reinhard Kalisch, e-netz Südhessen GmbH & Co. KG und Ingo Schönberg von Power Plus Communications AG. Sie erörterten die Frage, welche Technologien der Prosumer braucht.
Ebenfalls beteiligt waren Jochen Schwill von den Next Kraftwerke, Prof. Dr. Reinhard Madlener von der Technischen Hochschule Aachen, Elie-Lukas Limbacher, Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft, Dr. Thomas Haasz, Entega AG, Hans Gröbmayr, Klimaschutzmanager im Landkreis Ebersberg und Ralph Diermann, freier Energiejournalist. Sie diskutierten neben Beispielen aus der Praxis u. a. Fragen zur Quartierskonzepten und bundesweiten Plattformen, sowie Aspekte zu Tarifen, Mieterstrom-Modellen und Möglichkeiten der Direktvermarktung.
Somit bildeten die Schwerpunkt-Themen dieses Faktenchecks die Transformation hin zu mehr dezentralen Strukturen im Energiesystem und neuen Energieerzeugungsmöglichkeiten, die dazu benötigten digitalen Technologien sowie Strategien und Handlungsoptionen auf der Quartiers-, Kommunal-/Stadt- und Landkreis-Ebene.
In einer Rahmenausstellung rund um den Faktencheck stellten sich verschiedene Protagonisten der digitalen Energiewende vor Ort vor.
Hessische LandesEnergieAgentur mit dem Solarkataster
Digitalstadt Darmstadt GmbH
Energiegenossenschaft Starkenburg, Mitglied der Bürgerwerke eG
Firma Viessmann GmbH & Co. KG