Zu Beginn um 19.30 begrüßten Stadtverordnetenvorsteherin Birgit Appel und Bürgermeister Guido Kempel die ca. 100 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung. Ein Großteil der Anwesenden kamen aus dem Ortsteil Wenings, in dessen Nähe sich sowohl das Windvorranggebiet wie auch bereits mehrere Bestandsanlagen befinden. Die Veranstaltung wurde moderiert von Carla Schönfelder, Bürgerforum Energiewende Hessen.
Im Westen von Wenings (zwischen Wenings und Hirzenhain) befindet sich ein Windvorranggebiet mit der Bezeichnung ‘‘VRG 2-502‘‘. Windvorranggebiete sind offiziell ausgewiesene Flächen, die sich für die Planung von Windenergieanlagen eignen. Da ein großer Teil des Gebiets sich im Besitz der Stadt Gedern befindet, kann die Stadt entscheiden, ob sie ihre Flächen für den Bau von Windenergieanlagen verpachtet oder nicht. Die Stadt prüft derzeit, welche Steuerungsmöglichkeiten sie in Bezug auf den Windenergieausbau hat. Bürgermeister Kempel: „Wir können entscheiden, ob wir auf unseren Flächen das Heft selbst in die Hand nehmen, oder ob nur private Flächenbesitzer auf dem restlichen Teil der Fläche Anlagen planen. Da könnten wir dann nicht mitreden.“
Nachfolgend gab es Vorträge der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) und durch OVAG/HessenEnergie. Christopher Lüning, LEA, ging zunächst auf die Energie-wende auf nationaler Ebene und deren Notwendigkeit aus Gründen des Klimawandels sowie der Versorgungssicherheit ein und schlug daraufhin die Brücke zur Notwendigkeit des Windenergieausbaus in Hessen. Dr. Peter Frank, OVAG und Gerd Morber, HessenEnergie, gingen auf die vorläufigen Planungen auf der kommunalen Fläche ein. So seien auf den knapp 70 Hektar nach aktuellem Stand sechs moderne Windenergieanlagen (Gesamthöhe bis zu 290 Meter und Nennleistung von 8 Mega-watt je Anlage) möglich. Allerdings kann es hier noch zu Veränderungen kommen, je nach Planungen anderer Projektentwickler auf den Flächen in Privatbesitz.
Sie zeigten zudem die Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung der Stadt Gedern durch Pacht, Beteiligungsmodelle, Gewerbesteuereinnahmen und Entgelte auf. Dar-über hinaus kann es zu einer Zusammenarbeit mit einer Energiegenossenschaft kommen. Darüber könnten dann sich einzelne Bürgerinnen und Bürgern finanziell an dem Windpark beteiligten.
Danach beantworteten Bürgermeister Kempel und die drei Vortragenden in einer offenen und sachlich orientierten Diskussionsrunde zahlreiche Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Diese schlugen den Bogen von der Energiewende all-gemein und der Ökobilanz von Windrädern hin zu den Planungen vor Ort und der Forderung, den am stärksten belasteten Ortsteil Wenings im Falle einer Entscheidung für die Verpachtung der Flächen von den Einnahmen profitieren zu lassen.
Präsentationen und Handouts der Info-Veranstaltungen
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