Bürgerforum Energiewende Hessen im RP Darmstadt

Das Bürgerforum in Südhessen
(Regierungspräsidium Darmstadt)

Das Bürgerforum unterstützt Städte und Gemeinden in Südhessen bei Themen zu erneuerbaren Energien. Neben Fragen zur Windenergie sind auch die verschiedenen PV-Nutzungsmöglichkeiten relevant.

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Bürgerforum Energiewende Hessen

Windenergieplanungen in Groß-Umstadt

Auf dem Binselberg in Groß-Umstadt stehen aktuell vier Windenergieanlagen. Nun sollen im näheren Umfeld weitere Anlagen entstehen.

Der südhessische Teilregionalplan Erneuerbare Energien (TPEE) weist zwei Flächen auf Groß-Umstädter Gemarkung für die Windenergie aus: Das Gebiet mit der Bezeichnung 2-95 liegt zwischen Raibach und Wald-Amorbach, das kleinere Gebiet 2-92 südöstlich von Heubach Richtung Sandbach. Die Flächeneigentümer HessenForst und die Stadt Groß-Umstadt haben mit der ENTEGA Regenerativ GmbH und ProReo GmbH Projektentwickler in gesonderten Auswahlverfahren ausgewählt, die Anlagen auf den Gebieten planen.

Weitere Kommunen im Umfeld, in der Nähe zum Groß-Umstädter Ortsteil Dorndiel, denken ebenfalls über geeignete Flächen für Windräder nach: in räumlicher Nähe sind dies vor allem Schaafheim, Mömlingen und Großostheim. Hier sind die Planungen allerdings noch nicht so weit fortgeschritten. 

 

Stadtweite Informationsveranstaltung zu Windenergie am 8. November sowie Visualisierungen von Windenergieanlagen in Heubach am 11. November 2023

Zu der Veranstaltung am 8. November fanden sich über 160 Bürgerinnen und Bürger aus verschiedene Stadtteilen Groß-Umstadts in der Stadthalle ein. Ziel der Gemeinde war es, Interessierte frühzeitig über die aktuellen Planungen von Windenergieanlagen auf den Vorranggebieten 2-95 und 2-92 östlich der Kernstadt zu informieren.

Bereits ab 18:30 Uhr konnten Bürgerinnen und Bürgern an mehreren Infoständen mit den Beteiligten ins Gespräch kommen:  Vertreten waren die LEA LandesEnergieAgentur Hessen, das Forstamt Dieburg, die Stadt Groß-Umstadt, die Projektentwickler ENTEGA Regenerativ GmbH und ProReo GmbH sowie die Bürgerinitiative Dorndiel (in Gründung).

Um 19:00 Uhr begrüßte Bürgermeister René Kirch die Teilnehmenden und führte in die Situation vor Ort ein. Anschließend präsentierten die Unternehmen ENTEGA Regenerativ GmbH und ProReo GmbH ihre Planungen auf den bestehenden Wind-Vorranggebieten. Visualisierungen von sieben verschiedenen Blickpunkten auf die zehn angedachten Windenergieanlagen ermöglichten eine bessere Vorstellung der Planungen. Michael Grünebaum von der in Gründung befindlichen Bürgerinitiative Dorndiel verwies auf die besondere Betroffenheit Dorndiels und appellierte an die Entscheidungsträger, die Bedürfnisse von Mensch und Natur mehr in den Mittelpunkt der Planungen zu stellen. In der anschließenden Diskussionsrunde standen neben Bürgermeister Kirch und den Vertretern der beiden Projektentwickler  auch der Forstamtsleiter Sebastian Vocilka aus Dieburg sowie Anna Forke von der LEA Hessen zur Verfügung.

Bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung wurde die Stadt vom Bürgerforum Energiewende Hessen unterstützt, das auch die Moderation der Veranstaltung übernahm.

Darüber hinaus trafen sich am 11. November über 40 Bürgerinnen und Bürger aus Heubach, dem Ortsteil, der neben Dorndiel am dichtesten an den geplanten Anlagen liegt, am Friedhof von Heubach. Vertreter der ENTEGA Regenerativ GmbH und ProReo GmbH sowie Bürgermeister René Kirch beantworteten vor Ort zahlreiche Fragen zu der konkreten Betroffenheit Heubachs bis hin zu allgemeinen Themen der Energiewende. Anschließend konnten die Teilnehmenden von einem Standort oberhalb des Friedhofs Adhoc-Visualisierungen der Windenergieanlagen anschauen und mit den Projektplanern und städtischen Mitarbeitern ins Gespräch kommen. Das Bürgerforum Energiewende Hessen übernahm die Moderation und die Adhoc-Visualsierungen.

 

Informationen zu den Visualisierungen 

  • Die Aufnahmen sind geeignet, um sich ein ungefähres Bild von den Anlagen zu machen. Kontrast/Helligkeit der Anlagen sind eine Annährung und nicht durchgehend passend zum Himmel. Es sind keine standardisierten/zertifizierten Visualisierungen wie in fachlicher Praxis.

  • Als Anlagentyp wurde eine moderne Vestas V-172 mit Nabenhöhe 175 m, 7,2 MW als Beispiel verwendet. Datum der Aufnahmen: 1. November 2023 vormittags

  • Die Annahmen zu den Windenergieanlagen sind fiktiv getroffen und stellen keine belastbare Windparkplanung dar. Das gilt u.a. für den verwendeten Anlagentyp, die Anzahl und die Positionierung der Windenergieanlagen.

  • Die Aufnahmen wurden vor Ort mit der Augmented-Reality-App "Passage/Aratall" erstellt. Die Windenergieanlagen werden als digitale Elemente im Kamerabild eines Tablets eingeblendet und aufgezeichnet.

  • Die Blickpunkte wurden mit der Kommune abgestimmt.

  • Es wurden 10 geplante Windenergieanlagen in Groß-Umstadt (Vorranggebiete 2-95, 2-92) visualisiert – Anlagen-Standorte stehen noch nicht final fest 

Infoveranstaltung für Interessierte aus Dorndiel fand am 19. September 2023 statt 

Aufgrund der besonderen Betroffenheit fand die erste Informationsveranstaltung in Dorndiel statt: Am 19. September 2023 kamen rund 130 Dorndieler Bürgerinnen und Bürger in die katholische Kirche, um sich über den aktuellen Sachstand zu informieren. Ein Einladungsflyer war im Vorfeld an alle Haushalte verteilt worden.

Bürgermeister René Kirch berichtete über die Situation der Windenergieplanungen in den jeweiligen Kommunen. Anschließend präsentierten Guido Böss, ENTEGA Regenerativ GmbH, und Jochen Ohl, ProReo GmbH, die aktuellen Planungen auf den Groß-Umstädter Vorranggebieten 2-95 und 2-92. Visualisierungen von möglichen Windenergieanlagen aus Sicht Dorndiels, die das Bürgerforum im Vorfeld erstellt hatte, rundeten die Infoveranstaltung ab. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Zudem wurden Appelle an die Beteiligten in Planung und Politik gerichtet, Möglichkeiten einer geringeren Belastung zu prüfen. Aus den Nachbarkommunen berichteten die Bürgermeister Siegrid Scholtka (Mömlingen) und Daniel Rauschenberger (Schaafheim) über die aktuellen Überlegungen eines interkommunalen Windparks Schaafheim-Mömlingen-Großostheim. Darüber hinaus beantworteten Forstamtsleiter Sebastian Vocilka aus Dieburg sowie Anna Forke, LEA Hessen, Fragen aus dem Publikum. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Bürgerforum Energiewende Hessen.

Die Bürgerinnen und Bürger der weiteren Stadtteile Groß-Umstadts werden noch zu einer gesonderten Infoveranstaltung eingeladen.

Visualisierungen möglicher Windenergieanlagen: zur YouTube Playlist

Informationen zu den Visualisierungen 

  • Die Aufnahmen sind geeignet, um sich ein ungefähres Bild von den Anlagen zu machen. Kontrast/Helligkeit der Anlagen sind eine Annährung und nicht durchgehend passend zum Himmel. Es sind keine standardisierten/zertifizierten Visualisierungen wie in fachlicher Praxis.

  • Als Anlagentyp wurde eine moderne Vestas V-172 mit Nabenhöhe 175 m, 7,2 MW als Beispiel verwendet (Anlagen in Breuberg: Vestas V150, Nabenhöhe 166m). Datum der Aufnahmen: 7. September 2023 vormittags

  • Die Annahmen zu den Windenergieanlagen sind fiktiv getroffen und stellen keine belastbare Windparkplanung dar. Das gilt u.a. für den verwendeten Anlagentyp, die Anzahl und die Positionierung der Windenergieanlagen. Bei den im Genehmigungsverfahren befindlichen Anlagen in Breuberg wurde auf die Daten im Windatlas Hessen zurückgegriffen.

  • Die Aufnahmen wurden vor Ort mit der Augmented-Reality-App "Passage/Aratall" erstellt. Die Windenergieanlagen werden als digitale Elemente im Kamerabild eines Tablets eingeblendet und aufgezeichnet.

  • Die drei Blickpunkte wurden mit der Kommune abgestimmt (Radheimer Straße Ecke L3413, hinter dem Friedhof an der L3413, Hirschbergstraße vor der katholischen Kirche).

    Es wurden folgende Windenergieanlagen visualisiert:

  • 7 Anlagen in Breuberg (Vorranggebiet 2-118), wie im Genehmigungsverfahren beantrag

  • 10 geplante Anlagen in Groß-Umstadt (Vorranggebiete 2-95, 2-92) – Standorte stehen noch nicht final fest

  • Sowie mögliche, noch nicht näher geplante Anlagen in Schaafheim (Vorranggebiet 2-117): die drei dichtest möglichen Anlagen (davon ist eine die südlichst mögliche Anlage)        und die nördlichste mögliche Anlage

  • Mögliche Anlagen auf bayrischer Seite würden voraussichtlich hinter den Schaafheimer Anlagen stehen und wurden nicht visualisiert.

Allgemeine Informationen zu Themen rund um Windenergie
Der Regionalplanungsprozess zum Ausbau der Windenergie in Hessen Abspielen

Der Regionalplanungsprozess zum Ausbau der Windenergie in Hessen

Die LEA erklärt, wie in Hessen Vorranggebiete für die Windenergie ausgewiesen werden.

© LEA LandesEnergieAgentur Hessen

Das Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen in Hessen Abspielen

Das Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen in Hessen

Die LEA erklärt, wie in Hessen Windenergieanlagen beantragt und geprüft werden.

© LEA LandesEnergieAgentur Hessen

Städtische Gremien Groß-Umstadts beraten über Freiflächensolaranlagen

Workshop zu Photovoltaik auf Freiflächen fand am 1. Juli 2022 statt

Vertreterinnen und Vertreter der politischen Gremien, der Stadtverwaltung und der lokalen Landwirtschaft diskutierten bei dem Workshop gemeinsam mit Expertinnen und Experten intensiv über Photovoltaik auf Freiflächen. Ziel ist es, für Groß-Umstadt eine einheitliche Herangehensweise für den Umgang mit Anträgen auf Freiflächen-Solaranlagen zu entwickeln. Die Teilnehmenden diskutierten dabei unterschiedliche kommunale Interessen und Themen, wie zum Beispiel die Vereinbarkeit mit der Landwirtschaft oder spezielle Fragen beim Bau von Solaranlagen in Wasserschutzgebieten. Gemeinsam versuchte man auch einzuordnen, wie viel Zubau an Photovoltaikanlagen die Stadt insgesamt in den kommenden Jahren voranbringen sollte – und welchen Anteil Solarparks im Außenbereich daran haben könnten. Da die landwirtschaftlichen Flächen in Groß-Umstadt durchweg sehr hochwertig sind, war man sich einig, dass höchstens in sehr engem Rahmen Solaranlagen darauf errichtet werden sollten.

Die Referentinnen und Referenten erläuterten fachliche Grundlagen und Zusammenhänge. Christopher Lüning, Projektleiter des Bürgerforums Energiewende bei der LEA Hessen stellte vor, welche Rolle die Solarenergie auf Freiflächen im Rahmen der Energiewende insgesamt einnimmt. Rainer Schellbach, Fachbereichsleiter Landwirtschaft beim Landkreis Darmstadt-Dieburg, brachte die Sichtweise der Landwirtschaftsverwaltung ein, und Dr. Angela Homm-Belzer von der Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz und Landwirtschaft (AGGL) erläuterte, welchen Einfluss Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen auf die Trinkwassergewinnung haben können.

Gemeinsam will man nun nach guten Lösungen suchen. Als Ergebnis sollen in einem nächsten Schritt Kriterien entstehen, in denen die politischen Gremien ihre Prioritäten beim Photovoltaikausbau festhalten, und anhand derer sie künftig über Anträge entscheiden können. Das Bürgerforum Energiewende moderierte den Workshop und unterstützte bei der Organisation.

In den kommenden Monaten werden die Gemeindegremien weiter über die möglichen Kriterien diskutieren, die sie bei Solaranlagen auf Freiflächen anwenden möchten.

Beratung zu Freiflächensolaranlagen in Groß-Umstadt

Bei der Diskussion über Rahmenbedingungen für Solarparks berät das Bürgerforum Energiewende Hessen die Stadt Groß-Umstadt.

Aufgrund von konkreten Projektanfragen für Freiflächensolaranlagen auf Groß-Umstädter Gemarkung Anfang 2021 hat sich die Stadtverordnetenversammlung mit diesem Thema beschäftigt. Im Herbst 2021 erfolgte der konkrete Auftrag an die Verwaltung, ein Konzept für Solarenergie auf Freiflächen zu erarbeiten. Dabei hat das Bürgerforum die zuständige Fachabteilung unterstützt und beraten. Am 10. Februar 2022 stellten der Energiebeauftrage Groß-Umstadts und das Bürgerforum Energiewende Hessen dem Ausschuss für Energie, Klima und Umwelt der Stadtverordnetenversammlung die Grundzüge eines solchen Konzepts vor. Es soll vor allem Kriterien enthalten, nach denen die Politik künftig über Standorte von Freiflächensolaranlagen auf dem Stadtgebiet entscheidet und welche Vorgaben Projektentwickelnde bei der Gestaltung und Umsetzung zu beachten haben. Im nächsten Schritt wird die Politik über diese Vorschläge und den weiteren Fahrplan beraten.

Der Bau von Solaranlagen im Außenbereich ist nur möglich, wenn die Standortkommune einen Bebauungsplan dafür aufstellt. Über diesen Weg können politische Gremien steuern, wo und unter welchen Voraussetzungen solche Anlagen in der Freifläche errichtet werden dürfen.