Die gesundheitlichen Auswirkungen von tieffrequenten Schallimmissionen wurden in letzter Zeit umfassend diskutiert – so auch bei diversen Veranstaltungen des Bürgerforums Energiewende Hessen. Das Forum ist ein Programm der LEA LandesEnergieAgentur (LEA Hessen). Es bietet Unterstützungsmöglichkeiten für Kommunen an, um einen frühzeitigen Dialog vor Ort zu gestalten und gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern passende Lösungen zu erarbeiten. Seit dem viel beachteten ersten Faktencheck des Bürgerforums im Jahr 2014 zu „Windenergie und Infraschall“, der auf einer öffentliche Expertenrunde basiert, ist ein breites Spektrum an neuen Studien erschienen.
Kein Zusammenhang zwischen Infraschall und körperlichen oder psychischen Beschwerden
Grundsätzlich bestätigen diese die Erkenntnisse, die bereits im ersten Faktenpapier Windenergie und Infraschall ausführlich dargestellt wurden: Der von Windenergieanlagen erzeugte Infraschall unterschreitet die menschliche Hör- und Wahrnehmungsschwelle. Gesundheitliche Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen können wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Zum Faktenpapiert 2015 gibt es auch eine Kurzfassung Infraschall. Die neuesten Ergebnisse der Studien und ihre Bewertung durch Expertinnen und Experten sind im neuen Fakten-Update „Windenergie und Infraschall“ zusammengefasst.
Weitere Untersuchungen sinnvoll
Das Fakten-Update gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsthemen – und deren Komplexität. Dabei sollen sowohl die Langzeitwirkung als auch der kombinierte Einfluss verschiedener Reize einer Windenergieanlage (Schall, Schwingungen, Licht, Schatten, optische Reize usw.) untersucht werden. Auch soll die Grundlagenforschung etwa zur nicht bewussten beziehungsweise nicht hörbaren Wahrnehmung von Infraschall vorangetrieben werden.
Update auf Basis wissenschaftlicher Studien
Beim Bürgerforum ist der Schutz vor tieffrequenten Schallimmissionen eines der prägenden Themen in den Debatten um den möglichen Bau von Windenergieanlagen. Mit dem Update wird der Anspruch erhoben, in der fachlichen Debatte immer auf der Höhe der Zeit zu sein und die Implikationen neuer technischer, wissenschaftlicher und regulativer Entwicklungen für geplante oder bestehende Windenergieanlagen im Blick zu behalten. Als Grundlage für das Update dienen sechs zentrale nationale und internationale Studien der letzten Jahre. In einem systematischen Review-Prozess wurden einige Expertinnen und Experten gebeten, sich zur aktuellen Studienlage zu äußern. Ihre schriftlichen Aussagen wurden zusammengefasst oder teilweise wörtlich im Fakten-Update zusammengestellt.
Hier gelangen Sie zum Fakten-Update „Windenergie und Infraschall“ (Oktober 2021)