Die Bauarbeiten für zwei Windenergieanlagen auf dem Silberberg zwischen Ober-Ramstadt, Nieder-Ramstadt und Waschenbach sind Ende September in die letzte Bauphase gegangen. Der Netzanschluss ist bis Jahresende 2020 geplant.
Das Bürgerforum hat gemeinsam mit der EnBW und der Stadt Ober-Ramstadt am 29. September 2020 ein Pressegespräch mit Baustellenbesichtigung zu Beginn der letzten Bauphase ausgerichtet. Im Rahmen des Pressetermins äußerten sich Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Wirtschaftsministerium, Ober-Ramstadts Bürgermeister Werner Schuchmann sowie Manfred Volker Haberzettel, Leiter des Bereichs Geschäftsentwicklung bei der EnBW, zur Windenergie in Hessen sowie zu Eckdaten und Bedeutung des Windparks Silberberg. Nachdem im ersten Halbjahr 2019 in Hessen keine einzige Windenergieanlage in Betrieb genommen wurde, waren es im Vergleichszeitraum des laufenden Jahres immerhin zehn Anlagen mit einer Leistung von 30,2 Megawatt. “Der Windpark Silberberg ist ein Projekt mit Signalwirkung: Es zeigt, dass Windkraftanlagen auch in Südhessen wirtschaftlich betrieben werden können und sich mit größtmöglicher Schonung der Natur realisieren lassen“, betonte Staatssekretär Deutschendorf.
Beim anschließenden Spaziergang über die Baustelle berichtete Baustellenleiter Ralf Ratanski von Siemens Gamesa über den Stand der Arbeiten und die herausfordernden Bedingungen für den Windradbau am Silberberg. Die Gemeinde Ober-Ramstadt hatte im Vorfeld großen Wert darauf gelegt, dass die zu rodenden Flächen klein gehalten werden und die großen, gut ausgebauten Verkehrswege benutzt werden können. Für einen möglichst minimalen Eingriff in die Natur war von daher eine aufwendige Logistik bei Lagerung und Montage der einzelnen Bauteile von Nöten. „Es war fast wie eine Operation am offenen Herzen.“ beschrieb Ratanski die Arbeiten.
Die beiden Anlagen des Herstellers Siemens, die auf dem Silberberg errichtet werden, haben mit einer Nabenhöhe von 135 Metern und einem Rotordurchmesser von 130 Metern eine Leistung von jeweils 4,2 Megawatt. Rund 6.000 Tonnen an CO2-Emissionen wird jede der beiden Anlagen jährlich einsparen.
Ende 2019 hatte das Unternehmen EnBW Energie Baden-Württemberg AG die Arbeiten auf städtischen Waldflächen in einem Vorranggebiet des Teilplans Erneuerbare Energien Südhessen gestartet. Die kommunale Öffentlichkeit war bereits frühzeitig in mehreren Veranstaltungen über das Vorhaben informiert worden. Die Bürgerinitiative Gegenwind Ober-Ramstadt und Mühltal hatte das Vorhaben kritisiert, da sie die Eingriffe in den Wald für den Zweck für nicht vertretbar hielt. Bürgermeister Werner Schuchmann (SPD) und eine breite politische Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung unterstützten dagegen das Projekt. Eine dritte, ursprünglich geplante Anlage war aufgrund eines Rotmilan-Vorkommens im Genehmigungsverfahren zurückgezogen worden.
Darmstädter Echo, Frankfurter Rundschau sowie HR4 und HIT RADIO FFH griffen den Baustellentermin in aktuellen Beiträgen auf.
Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Termin www.hessen-agentur.de/pressemitteilungen/35728 sowie die Berichte der Frankfurter Rundschau www.fr.de/rhein-main/darmstadt/ober-ramstadt-windraeder-auf-dem-silberberg-fast-fertig-90056718.html und des Darmstädter Echos www.echo-online.de/lokales/darmstadt-dieburg/ober-ramstadt/windpark-ober-ramstadt-geht-in-letzte-bauphase_22342921 (Volltext als zahlungspflichtiges Angebot).